Keime unter Kontrolle
Wasserhygiene als Service
Eine nachhaltige Lebensmittelproduktion erfordert neue Anbauformen, die mit weniger Fläche und Wasser auskommen und möglichst die Abhängigkeit von Pestiziden reduzieren. Evoniks Experten haben sich mit Partnern wie Siemens, Wasserhygienespezialisten und Forschern zusammengetan, um eine digitale Lösung anzubieten.
Digitale Wasserhygiene als Service
Ein neuartiger Lösungsatz, der auch für den Deutschen Innovationspreis 2024 nominiert wurde, nutzt die Kraft von Daten, um Keime in der Wasserversorgung eines Landwirts vorherzusagen und zu bekämpfen. Dieser verwendet detaillierte Analysen, um die Wasserqualität zu messen und eine genau abgestimmte Dosierung pflanzenfreundlicher Aktivsubstanzen zur Verfügung zu stellen, um somit Nutzpflanzen mit sicherem, sauberem Wasser zu versorgen.
Internet-of-Things-Anbindungen ermöglichen dabei eine telemetrische Fernüberwachung, die in enger Kooperation mit Siemens entwickelt wurde.
Gewächshäuser sparen Platz und ermöglichen eine kreislauforientierte Nutzung von Ressourcen wie Energie und Wasser. Doch als geschlossene Systeme ist die Kontamination eine ständige Bedrohung. Ein Befall von Viren, Bakterien oder gefährlichen Pilzen im Bewässerungssystem kann zu katastrophalen Ernteausfällen führen.
Unser Serviceangebot ermöglicht es, Störfaktoren wie Krankheiten zu antizipieren und dann früher, effektiver und meist viel sanfter gegenzusteuern. Indem wir die Ausbreitung von Keimen von Anfang an eindämmen, reduzieren wir den Bedarf an Pestiziden oder Antibiotika.
Intelligente Dosierung
Das Besondere an der neuen Lösung von Evonik ist vor allem, dass die Dosierung intelligent gesteuert wird. Sensoren sammeln Wasserdaten in Echtzeit und komplexe Datenanalysen, die u.a. Umweltparameter und Betriebsabläufe berücksichtigen, helfen, die optimale Dosierung zu ermitteln. Der Nutzer bekommt im täglichen Betrieb von dieser Komplexität nichts mit.
Pflanzen- und Wurzelgesundheit durch innovativen Serviceansatz
Experimente, die derzeit im Forschungszentrum Jülich durchgeführt werden, verwenden Wasserstoffperoxid von Evonik als Oxidationsmittel. Denn Wasserstoffperoxid, das zuverlässig schädliche Keime zersetzt, hat klare ökologische Vorteile. Es zerfällt dabei selbst lediglich in Wasser und Sauerstoff, so dass keine schädlichen Rückstände bleiben. In Jülich entsteht das Wasserstoffperoxid durch die Verwendung eines Gerätes der dänischen Firma HPNow, das mit Hilfe eines Katalysators einprozentigen Wasserstoffperoxid erzeugt.
Evonik hat außerdem die Jülicher Wissenschaftler damit beauftragt zu testen, wie sich unser Wasserhygiene als Service-Ansatz auf die Pflanzen- und Wurzelgesundheit auswirkt. Die Forschungsergebnisse werden in praktische Methoden und Empfehlungen in der Landwirtschaft umgesetzt.
Daher ist das Institut für Bio- und Geowissenschaften des Forschungszentrums Jülich unter der Leitung von Professor Dr. Ulrich Schurr eine wichtige Schnittstelle in der Praxis, das mit Landwirten, Gartenbauern und Züchtern in der Region zusammenarbeitet, um neue Technologien unter Realbedingungen auszuprobieren.
Wasserhygiene als Komplettservice
Unser neues Geschäftsmodell basiert auf dem Angebot eines kompletten Service-Pakets. Zum Pauschalpreis pro Anbaudurchgang erhalten Landwirte das Produkt, die Technologie, die Aktivsubstanzen und das Know-how. Die Abrechnung der Pauschal-Leistung erfolgt nutzungsbasiert.
Damit reagieren wir mit neuen Spezialanwendungen auf zukünftige Herausforderungen in der Landwirtschaft, die im Rahmen der Auswirkungen des Klimawandels, weltweit vermehrt, auf einen verantwortungsvollen Einsatz der Ressource Wasser angewiesen ist.